Mittelmeer – Spanien

Von Barcelona nach Valencia, via Columbrete Grande.

19. – 28. Mai 2017

Yacht: SY „Teamspirit“, 48ft, Doug Peterson, Aluminium, Bj. 1982, 4 Kabinen, 8 Kojen, großer Salon

In Kooperation mit der Segelkameradschaft Niederrhein e.V., Düsseldorf

Gegen 7:30 geht endlich die Sonne auf. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, denn den hellen Schein konnten wir schon seit fast 2 Stunden  erkennen – kurz nach dem die Venus schon deutlich im Osten zu sehen war. Sie war unser „Morgenplanet“, denn dass sie kurz vor der Sonne über den Horizont steigt wussten Melanie und ich schon vom Törn davor, dort erlebten wir diesen Moment nach einer sturmreichen Nacht am Weg nach Barcelona. Jetzt, wo wir die ersten Sonnenstrahlen abbekommen, merken wir auch, dass es eigentlich schon ziemlich Kalt war. Doch da wird es auch schon schnell warm. So kommen wir auf die Idee erschöpft und übermüdet während des Sonnenaufganges nochmal ins Wasser zu springen. Eva, Dietmar und Nadine bekamen genau so einen Energieschub und sprangen hinterher.

Das ist das erste Mal, dass wir in einer Bucht liegen. Denn beim Versuch, zwei Tage zuvor, fiel genau, als wir ankern wollten Tiefenmesser aus und die Ankerkette klemmte. Das bedeutete natürlich sofort Planänderung und in den nächsten Hafen. Da fuhren wir nun um 1 Uhr nachts, ohne Ankündigung, in irgendeinen Fischereihafen… Doch der Hafenmeister bemerkte uns sofort, und war auch sehr Hilfsbereit. Am nächsten Tag, wollten wir, nach der Reparatur zu den Illes Columbretes, die Liegen zwischen Valencia und Barcelona, etwa 25nm vor der Küste Spaniens. Absolut sehenswert, und spannender als die wenigen, kleinen Häfen an der Küste. Mehr Wind war vorerst auch vorhergesagt. Ziemlich schnell nach der Abfahrt richtung Inseln änderte sich „ETA“ von 22:30Z auf 03:30Z. ETA ist die Voraussichtliche Ankuftszeit, die der Computer berechnet und die Ursache war natürlich, wie beim Segeln so oft: Das Wetter. Doch im Gegensatz dazu, wie viele bestimmt erwarten, kam dadurch kein Frust auf – sondern wir freuten uns darauf, bei Sonnenaufgang in die Bucht von Columbrete Grande einlaufen zu können.

Kurze Zeit später kam auch noch die Flaute. ,,Nichts ist schlimmer als Flaute“ – Flaute bedeutet nämlich mit Motor fahren zu müssen, unkontrolliertes Herumeiern bei langsamer Geschwindigkeit und lange Weile. Wir beginnen natürlich uns die Zeit zu vertreiben: Machen beispielsweise einen Badestopp bei 1000m Wassertiefe. (Die Tiefe darf die Crew natürlich immer erst danach erfahren.) Oder wir kommen auf verrückte Ideen, wie zum Beispiel gestern Abend: Das Schiff hatte keine klassische Logge und Geschwindigkeitsanzeige – deshalb haben wir uns überlegt, wie wir die Geschwindigkeit (Knoten) „altmodisch“ messen können. Nachdem ich der Crew erklärt hatte, wieso Knoten – Knoten sind, kamen wir dann auf folgende Idee: Eine Seemeile ist etwa 1850 Meter – und Ralph ist 185 Meter groß, seine Armspannweite ist also auch etwa 1/1000 Meile. So konnten wir in eine Leine im richtigen Abstand Knoten machen, und das Ende mit einem Eimer ins Wasser werfen, die Knoten Zählen, die so in einer gewissen Zeit von Bord gezogen wurden, etwas umrechnen, multiplizieren – und dann kam irgendwann 3,4 Knoten als Ergebnis heraus. Das stimmte. Zumindest ungefähr.

Dann kam die Nacht, dadurch war es leichter den Kurs zu halten, weil es sehr klar war, und man sich an den Sternen orientieren konnte. Gegen 2 Uhr war schon das Leuchtfeuer von Columbrete Grande erkennbar, doch es kam einem vor als würde es nicht näher kommen. Erst als wir nurnoch wenige Meilen entfernt waren, war erkennbar, dass sich der Leuchtturm nicht knapp über der Wasseroberfläche befand, sondern auf einem 70 Meter hohen Felsen der Insel stand. Etwas später konnten wir die Klippen schon mit unseren Taschenlampen beleuchten, lauter weiß leuchtende Möven waren darauf. Da liefen wir nun bei Dunkehlheit in die Bucht ein, nur mit Hilfe von starken Taschenlampen und der Seekarte. In diesem Moment kommt es einem so vor, als läge man direkt, viel zu Nah, an den Klippen. Doch bei Tageslicht sind es dann über hundert Meter. Wir nahmen die erste Anlegeboje, sie reflektierte und hatte, wie in der Seekarte nummeriert, eine große „1“, das war hilfreich und ist nicht immer so klar. Beim Festmachen waren alle wach an Deck, auch die nicht Wache hatten, kamen aus ihren Kojen um beim Sonnenaufgang oben zu sitzen. Es ist erstaunlich, das wir es wirklich genau zu dem Zeitpunkt geschafft haben. Doch jetzt haben wir genug vom Baden, jetzt ist’s echt Schlafenszeit. Morgen wollen wir ja die Insel besichtigen.

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Du willst dabei sein?

Über das Bewerbungsformular kannst du uns deine Daten mit deinem Wunschtörn schicken, und wir melden uns bei Dir wenn es klappt.

Das Schiff steht uns in Kooperation mit der Segelkameradschaft Niederrhein e.V., Düsseldorf zur Verfügung. „Mit den Segelrebellen darf die TEAMSPIRIT zeigen, was in ihr steckt. Echtes Segeln, ich bin gespannt!“

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